Montag, 8. Februar 2010

Geniale Idee


Heute habe ich mir einmal die volle Ladung Klatsch und Tratsch aus Österreich gegeben und mir die Sendungen "Backstage" und "Chili" angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Unterschiede zwischen diesen, wohlgemerkt sehr niveauvollen Magazinen, verschwindend gering sind. In beiden Fällen erfährt man Neuigkeiten über die österreichische Highsociety und die neuesten Skandale unseres allseits beliebten Y-Promi Mörtl Lugner (danke Dominic Heinzl).

Warum sollte man also zwei kurze, komplett selbständige Sendungen machen und sie nicht auf eine zusammenfassen?

Dann ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen: Mehr verschiedene Sendeblöcke ermöglichen natürlich auch mehr Chancen Verbraucherinformationen - sprich Werbung - zu platzieren. Somit sind wir zwischen 19:00 und 20:15 bei sage und schreibe vier Werbeblöcken inklusive Programmvorschau angelangt, wobei diese einer Gesamtlänge von gestoppten 25 Minuten, 38 Sekunden und 54 Hundertstel entsprechen. Das Ganze natürlich zur Hauptsendezeit. WOW !!! Und sind wir uns mal ehrlich, regt so ein Werbemarathon tatsächlich zum kauf bestimmter Produkte an? Also mich nicht.

In dieser Zeit darf man sich dann auch noch den Vorwurf anhören lassen, seine Flimmerkiste nicht angemeldet zu haben. Das ganze bei einer Quote von weit über 90 % zahlender Kunden. Die Kirche würde sich über solche Werte freuen.

Klar nerven bei den Privatsendern die ständigen Unterbrechungen von Filmen und Serien. Diese verzichten dafür teilweise auf Werbung zwischen den Sendungen und lassen sich auch nicht noch zusätzlich vom Zuseher direkt finanzieren. Dazu muss man sagen, dass der ORF die Gebühren einhebt, egal ob man die von ihm angebotenen Programme überhaupt empfangen kann oder nicht.

Laut ORF-Gesetz hat die genannte Fernsehstation den Auftrag, Österreich objektiv zu informieren. Inwieweit das bei einem parteigelenkten Betrieb überhaupt möglich ist, bleibt dahingestellt. Darauf sollten sich die Herrschaften auch vorrangig konzentrieren und nicht unmengen an Werbeeinnahmen zu kassieren, um die viel zu hoch datierten Gehälter zu bezahlen.

Natürlich gibt es Richtlinien, welche übermäßige Werbung und auch Unterbrechungen von zB Filmen verbieten. Diese sind aber eher schwammig formuliert und beziehen sich nur auf die auf den Tag aufgerechnete Werbedauer.

Was noch auffällt, ist dass der ORF zwar über einen eigenen Sportkanal verfügt, diesen jedoch fast ausschließlich für Wiederholungen von Davis-Cup Spielen aus den 80ern und Fußballmatches aus den 70ern nutzt. Die restliche Sendezeit wird mit Wetterpanoramen und Parallelübertragungen gefüllt. Wäre ich nicht selbst sportbegeistert, würde es mich ziemlich stören, dass es ganze Wochenenden gibt, wo ich mir meine geliebte Fernsehserie nicht ansehen kann, weil ich mir stattdessen die nächste "Abfahrtspleite" oder "Super-G Blamage" (Zitat ORF) unserer Skifahrer geben muss, während auf "ORF Sport Plus" nut Schrott läuft. Irgendwie traurig.

Meiner Meinung nach sollte sich der ORF schleunigst etwas einfallen lassen, um die Zuseher nicht langfristig zu verkraulen. Die "Österreichischen Privaten" werden nämlich immer stärker.

So, haben wir wieder was gelernt.

Ich geh jetzt Haarewaschen mit dem neuen Shampoo von Pantene Pro V für schuppiges Haar und putz mir die Zähne mit der von 99 % der Testpersonen empfohlenen Zahnpasta von Mentadent C.

Ihr/euer
krusty

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen