Donnerstag, 20. Oktober 2011

Alle Menschen sind gleich ...



Nehmen wir einmal an, auf unserem Planeten leben knapp 7 Milliarden Menschen und nehmen wir einfach einmal an, dass alle - trotz unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe und Lebensumstände - irgendwie gleich sind.

Natürlich gibt es gewisse geografische Unterschiede, die die Weltbevölkerung in sieben Kontinente teilt. Selbst in dieser Unterteilung kann man noch nicht alle über einen Kamm scheren und so gibt es eine weitere Gliederung in insgesamt 194 Staaten mit eigenen Gegebenheiten, Gesetzen und Bräuchen.

Nun wissen wir also, dass rund 7 Milliarden Menschen auf 7 Kontinente und weiters auf 194 Staaten aufgeteilt sind und trotzdem würde ich sagen, dass wir noch immer gleich sind.

Weil wir Menschen aber verschiedene Interessen, Talente und Ziele haben, können wir alleine in Österreich zwischen unzähligen Schulen, Lehrberufen, Universitäten usw. wählen. Das unterscheidet sich im Grunde nicht von den Möglichkeiten in anderen Ländern, also nehmen wir jetzt einfach mal Österreich als Beispiel heraus.

Egal ob man also Student, Arbeiter, Angestellter oder Lehrling ist, haben wir alle Bedürfnisse und Wünsche, welche wir uns um das gleiche Geld kaufen müssen bzw. können.

WARUM ALSO BEKOMMEN DIE METALLER UNTER UNS ALLEN GLEICHEN 4,2 % GEHALTSERHÖHUNG UND BEI ANDEREN WIRD SOGAR ÜBERLEGT, NOCH EIN PROZENT EINZUSPAREN?

Eigentlich unglaublich, dass das schon lange so läuft und akzeptiert wird. In der österreichischen Verfassung ist der Gleichheitsgrundsatz verankert, welcher lautet: "Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren."

So ist es für mich zwar verständlich, dass man für unterschiedliche Arbeit unterschiedlich bezahlt wird, nicht aber, dass man was die gesetzliche Lohnerhöhung betrifft, unterschiedlich behandelt wird. Für mich ist ein kg Brot um genauso viel teurer und ich bezahle für ein Bier mittlerweile genauso um 3,1 % mehr wie alle anderen auch.

Fairerweise muss man sagen, dass der der Inflation zugrundeliegende Warenkorb eigentlich ein schlechter Richtwert für Gehaltsverhandlungen ist, nicht alle kaufen sich jedes Jahr ein Auto oder geben wöchentlich 40 Euro für Tabakwaren aus, aber in Österreich ist das halt so.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich gönne es wirklich allen Metallern und wenn ich wüsste, dass es etwas bringen würde und ich so eine starke Gewerkschaft hinter mir hätte, würde ich auch nach zwei Tagen des Verhandelns streiken und auf die Barrikaden gehen. Es ist nur einfach nicht gerecht.

Daher fände ich es nur fair, wenn alle die gleiche Gehaltserhöhung – sprich Inflation – bekommen würden. Das würde uns alle doch um einiges gleicher machen.

Alle Menschen sind gleich, nur manche sind gleicher.

So, haben wir wieder was gelernt.

Ihr/euer
krusty

Nachtrag zur 1 %igen Kürzung der nächsten Gehaltserhöhung:
Diese wurde trotz 16.000 Unterschriften dagegen im Landtag beschlossen. Schade, anscheinend muss man wirklich streiken um auf annähernde Gleichberechtigung zu hoffen.

Nachtrag die Zweite:
Haha, den Arbeitsfreien Karfreitag haben sie auch gestrichen. Die einen streiken weil sie nicht bekommen was sie zusätzlich fordern, den anderen wird etwas weggenommen was sie schon immer hatten bzw. ihnen zukünftig zusteht und was machen die? Eine Unterschriftenliste! Haha!

Freitag, 21. Januar 2011

Brian Hugh Warner


Ich bekenne mich jetzt einfach mal dazu, dass ich mir schon das eine oder andere Mal "Helden von morgen" angesehen habe. Noch keine Folge durchgehend und meistens auch ohne Vorsatz. Aber wie ich gehört habe, dass Brian Hugh Warner aka Marilyn Manson einer der Coaches ist wusste ich, dass ich die Show sehen muss.

Was mich an diesem Typen einfach so fasziniert ist jetzt nicht unbedingt seine Musik, obwohl diese Teilweise schon ganz OK ist. Es ist einfach diese Mischung aus Böse und Gut, Schwarz und Weiß, Yin und Yang, Wahnsinn und Genie. Das fängt schon beim Namen an. Auf der einen Seite Marilyn von Marilyn Monroe - eine der größten Ikonen überhaupt. Auf der anderen Seite Manson von Charles Manson - dem wohl bekanntesten Serienmörder.

Ich bin davon überzeugt, dass jeder von euch die Musik von Marilyn Manson kennt und zumindest schon ein Video von ihm gesehen hat. Wenn nicht, dann seht euch Sweet Dreams von ihm auf youtube an. Nur ein Beispiel. So viel Extrovertiertheit und nennen wir es Extravaganz hat man bis Manson wohl noch nie gepaart in einer Person gesehen. Mit 50 Mio. verkauften Tonträgern kann man ihn auch definitiv als erfolgreich und berühmt bezeichnen.

Und dann seh ich heute den selben Typen, eben diesen Marilyn Manson, bei der Show "Helden von morgen", als stillen und introvertierten, ja fast verschreckten Coach von zukünftigen X-Prominenten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen von Österreich! Unglaublich! Sowas macht ihn doch echt sympathisch.

Interessant finde ich die Geschichten, die um seine Person erzählt werden. Angeblich ist er ja Paul Pfeiffer aus "Wunderbare Jahre", hat sich das letzte Rippenpaar entfernen lassen um ... naja, um sein bestes Stück besser erreichen zu können und angeblich verzehrt er zum Frühstück jeden Tag kleine Kinder. Alles frei erfunden, wobei ich die Storry mit Paul Pfeiffer schon witzig gefunden hätte.

Für mich zählt Brian Hugh Warner zu einem erlesenen Kreis von schrägen, teilweise selbstironischen, höchst intelligenten, sich selbst erfindenden und erfolgreichen Künstlern. Zu diesem gehören meiner Meinung nach auch noch ua. Sido, Falco, Helge Schneider und Hansi Hinterseer. Wobei letzterer seinen Job vermutlich sogar hasst und den ganzen Mist nur der Kohle wegen macht. Wobei, mit seiner Werbung für Vitatherm hat er zumindest bewiesen, dass er sich selbst auch auf keinen Fall ernst nimmt. Wie auch?! Lukas Plöchl aka G-Neila gehört hier nicht dazu, der ist wirklich so.

Die Gefahr bei solchen Entertainern besteht einfach darin, dass sie sich in ihrer Rolle verlieren und vergessen wer sie wirklich sind. Dies kann zu Realitätsverlust und Selbstzerstörung führen.

Bei Manson habe ich diese Angst nicht. Er ist zwar noch immer einer der schrägsten und eigenwilligsten Zeitgenossen die ich kenne, aber er ist trotz allem hochintelligent und hat eine klare und nüchterne Einstellung zu sich und seiner Umwelt, seiner Musik und vor allem zu seiner Rolle als Musiker (siehe Bowling for Columbine).

So, was will ich euch jetzt eigentlich mit diesem Post sagen? Dass ich ein Fan von "Helden von morgen" bin? Dass ich nach so langer Zeit der Posting-Abstinenz keine interessanten Themen mehr auf Lager habe? Dass ich auf schräge Typen stehe? Ganz ehrlich? Ich hab keine Ahnung, vermutlich von allem ein bisschen was. Vielleicht wollte ich mich auch einfach wieder mal zu Wort melden.

In diesem Sinne ... haben wir wieder mal was gelernt.

Ihr/euer
krusty

Dienstag, 27. April 2010

Grammatikstunde

Wie oft habe ich das in letzter Zeit gehört: "Ich spring dann mal ins Pool.", "Seit letzter Woche habe ich ein neues Pool.", "Ist das nicht ein wunderschönes Pool?"

Ich sags jetzt noch mal zum Mitschreiben: ES HEISST DER POOL, NICHT DAS POOL!!!

Ihr denkt euch jetzt vielleicht, dass ich einfach nur neidisch bin, weil ich keinen Swimmingpool habe. Ich hab ja noch nicht mal einen Garten. Vielleicht stimmt das ja auch - trotzdem, es heißt der Pool.

Aber wem mach ich was vor, wir bekommen genügend Grammatikfehler durch die Werbung eingeimpft: "Machen Sie DAS gratis Servicecheck!", "I'm lovING it!" usw.

Ich bin mit sicherheit kein Grammatikgenie, echt nicht. Ich habe lange dafür gebraucht, um über den Buchtitel "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" schmunzeln zu können. Und bitte, fragt mich nicht, was ein Indikativ ist. Muss man in der Theorie ja auch nicht unbeding wissen (ich hoffe, meine Deutschprofessorin sieht das genauso). Ein gewisses Maß an Sprachkultur sollten wir uns aber trotzdem bewahren, oder?

So, haben wir wieder was gelernt.

Ihr/euer
krusty

Sonntag, 7. März 2010

RECHTSstreit




















VERSUS


Am 25. April 2010 haben wir in Österreich wieder einmal die Möglichkeit, von unserem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Wir wählen unseren Bundespräsidenten!

Zum momentanen Zeitpunkt (bis zum 26. März können sich noch Anwärter zur Wahl anmelden) gibt es zwei Kandidaten: Amtsinhaber Heinz Fischer und Barbara Rosenkranz. Die Kandidatur von Ulrich Habsburg-Lothringen wurde ja aufgrund eines Verfassungsverstoßes abgewiesen.

Zu diesem Thema muss gesagt werden, dass ein Gesetz, welches Angehörigen von ehemals regierenden Häusern - sprich ehemaligen Adeligen - verbietet, als Präsidenten zu kandidieren, veraltet ist, aber noch zu viele Punkte ungeklärt sind, um dieses vollinhaltlich aufzuheben. Vorwiegend geht es um Besitzansprüche der Habsburger, welche sie mit einem im Amt befindlichen Präsidenten wieder geltend machen könnten. Nach dem ersten Weltkrieg wurde bekanntlich Eigentum der Habsburger zur Wiedergutmachung und zum Wiederaufbau herangezogen und verkauft.

Davon abgesehen ist jemand, der in einer öffentlich ausgestrahlten Fernsehrunde (nein es war nicht auf ORF) zu diesem Thema behauptet, ein Anrecht auf den Posten des Bundespräsidenten zu haben, sicher der falsche Kandidat, für den dieses Gesetz aufgehoben werden sollte.

Barbara Rosenkranz ist als zehnfache Mutter sicher ein vorbildliches Beispiel für Familiensinn. Bei der Namensgebung ihrer Kinder dürfte sie jedoch das "Buch der Namen" mit einem Ariernachweis verwechselt haben. Diese lauten nämlich: Sonnhild, Mechthild, Hildrun, Arne, Wolf, Ute, Hedda, Horst, Volker und Alwine.

Interessant sind auch ihre Ansichten zu der Vergangenheit Österreichs. Zum Thema Holocaust verweist sie auf ihr Geschichtswissen aus dem Schulstoff, der bis 1976 gelehrt wurde. Eine konkrete Antwort, ob es Gaskammern gegeben hat oder nicht, gibt sie jedoch nicht. Zumindest ist spätestens jetzt klar, warum sie ihr Geschichtsstudium abgebrochen hat. Die hässlichen Details der österreichischen Vergangenheit wollte sie wohl erst gar nicht hören.

Frau Rosenkranz setzt sich weiters für die Aufhebung des NS-Verbotsgesetzes ein, mit der Begründung: "Ich bin für freie Meinungsäußerung. Absurde Meinungen müssen erlaubt sein." - Interessant. Das Verbotsgesetz von 1947 verbietet "nationalsozialistische Wiederbetätigung" und die Leugnung des Holocaustes. Würde sie das durchbringen, könnte ihr Mann endlich wieder seine Nationaldemokratische Partei (NDP) gründen und bräuchte sich vor keinem weiteren Einschreiten des Verfassungsgerichtshofes fürchten. Weitere politische Anläufe von Herrn Rosenkranz lauteten "Ein Herz für Inländer" und "Nein zur Ausländerflut". Das waren die Namen der Partei, nicht deren Slogans. Beide Versuche wurden ebenfalls wegen Wiederbetätigung nicht zugelassen.

Das Verbotsgesetz ist ein Sonderrecht, ist aber nicht als absolut obsolet abzulehnen. Die Tatsache, dass die extrem Rechte es weg haben will, zeigt seine fortdauernde Notwendigkeit.

Grundsätzlich finde ich es gut, dass in Österreich (fast) jeder, der 6000 Unterschriften zusammenbekommt, für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren darf. Richard Lugner wurde ja auch zugelassen, aber das war zumindest noch lustig.

Heinz Fischer ist da schon eher der ruhigere Zeitgenosse. Er fällt nicht durch provozierende Aussagen oder Fehltritte auf. Er macht zwar keinen Hehl aus seiner Meinung, zwingt diese aber auch keinem auf. In Österreich hat der Bundespräsident ja ziemlich eingeschränkte Kompetenzen. Diese beschränken sich vorwiegend auf Vertretung des Landes nach außen, Ernennung und und Angelobung der Mitglieder der Bundesregierung (kommt ja in letzter Zeit ziemlich häufig vor) und die Beurkundung des verfassungsmäßigen Zustandekommens von Bundesgesetzen. Das Amt als Oberbefehlshaber des Bundesheeres kann hier wohl eher vernachlässigt werden.

Für diese Aufgaben bedarf es für Österreich einer ruhigen, ausgeglichenen und vor allem NICHT RECHTEN Persönlichkeit. Zumindest eine dieser Voraussetzungen erfüllt Frau Rosenkranz ganz sicher nicht.

Falls sich in der Einleitung jemand über mein "Wir wählen unseren Bundespräsidenten!" und nicht "Wir wählen unsere/n Bundespräsidentin/en" geärgert hat, hoffe ich, dass sie oder er trotzdem weitergelesen hat, denn das war Absicht. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es für mich nämlich nur einen ernstzunehmenden Kandidaten, die Kandidatin steht nicht zur Debatte!

So, haben wir wieder was gelernt.

Ihr/euer Krusty

Montag, 8. Februar 2010

Geniale Idee


Heute habe ich mir einmal die volle Ladung Klatsch und Tratsch aus Österreich gegeben und mir die Sendungen "Backstage" und "Chili" angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Unterschiede zwischen diesen, wohlgemerkt sehr niveauvollen Magazinen, verschwindend gering sind. In beiden Fällen erfährt man Neuigkeiten über die österreichische Highsociety und die neuesten Skandale unseres allseits beliebten Y-Promi Mörtl Lugner (danke Dominic Heinzl).

Warum sollte man also zwei kurze, komplett selbständige Sendungen machen und sie nicht auf eine zusammenfassen?

Dann ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen: Mehr verschiedene Sendeblöcke ermöglichen natürlich auch mehr Chancen Verbraucherinformationen - sprich Werbung - zu platzieren. Somit sind wir zwischen 19:00 und 20:15 bei sage und schreibe vier Werbeblöcken inklusive Programmvorschau angelangt, wobei diese einer Gesamtlänge von gestoppten 25 Minuten, 38 Sekunden und 54 Hundertstel entsprechen. Das Ganze natürlich zur Hauptsendezeit. WOW !!! Und sind wir uns mal ehrlich, regt so ein Werbemarathon tatsächlich zum kauf bestimmter Produkte an? Also mich nicht.

In dieser Zeit darf man sich dann auch noch den Vorwurf anhören lassen, seine Flimmerkiste nicht angemeldet zu haben. Das ganze bei einer Quote von weit über 90 % zahlender Kunden. Die Kirche würde sich über solche Werte freuen.

Klar nerven bei den Privatsendern die ständigen Unterbrechungen von Filmen und Serien. Diese verzichten dafür teilweise auf Werbung zwischen den Sendungen und lassen sich auch nicht noch zusätzlich vom Zuseher direkt finanzieren. Dazu muss man sagen, dass der ORF die Gebühren einhebt, egal ob man die von ihm angebotenen Programme überhaupt empfangen kann oder nicht.

Laut ORF-Gesetz hat die genannte Fernsehstation den Auftrag, Österreich objektiv zu informieren. Inwieweit das bei einem parteigelenkten Betrieb überhaupt möglich ist, bleibt dahingestellt. Darauf sollten sich die Herrschaften auch vorrangig konzentrieren und nicht unmengen an Werbeeinnahmen zu kassieren, um die viel zu hoch datierten Gehälter zu bezahlen.

Natürlich gibt es Richtlinien, welche übermäßige Werbung und auch Unterbrechungen von zB Filmen verbieten. Diese sind aber eher schwammig formuliert und beziehen sich nur auf die auf den Tag aufgerechnete Werbedauer.

Was noch auffällt, ist dass der ORF zwar über einen eigenen Sportkanal verfügt, diesen jedoch fast ausschließlich für Wiederholungen von Davis-Cup Spielen aus den 80ern und Fußballmatches aus den 70ern nutzt. Die restliche Sendezeit wird mit Wetterpanoramen und Parallelübertragungen gefüllt. Wäre ich nicht selbst sportbegeistert, würde es mich ziemlich stören, dass es ganze Wochenenden gibt, wo ich mir meine geliebte Fernsehserie nicht ansehen kann, weil ich mir stattdessen die nächste "Abfahrtspleite" oder "Super-G Blamage" (Zitat ORF) unserer Skifahrer geben muss, während auf "ORF Sport Plus" nut Schrott läuft. Irgendwie traurig.

Meiner Meinung nach sollte sich der ORF schleunigst etwas einfallen lassen, um die Zuseher nicht langfristig zu verkraulen. Die "Österreichischen Privaten" werden nämlich immer stärker.

So, haben wir wieder was gelernt.

Ich geh jetzt Haarewaschen mit dem neuen Shampoo von Pantene Pro V für schuppiges Haar und putz mir die Zähne mit der von 99 % der Testpersonen empfohlenen Zahnpasta von Mentadent C.

Ihr/euer
krusty

Dienstag, 19. Januar 2010

Alkohol-Mythen


Alkohol ist österreichs Volksdroge Nummer Eins. Das ist eine Tatsache, welche uns im europaweiten Vergleich von Bierkonsum pro Kopf in den TOP 3 rangieren lässt. Aktuell befinden wir uns auf dem zweiten Platz hinter Tschechien, dicht gefolgt von Deutschland. Es gibt also tatsächlich europaweite Statistiken, wo wir uns mit anderen Nationen messen können - interessant.

Natürlich entstehen bei regem Konsum und langjähriger Tradition viele Gerüchte, welche mit dem Alkohol in Verbindung gebracht werden. Ich habe ein paar davon aufgegriffen und bin diesen - teilweise in Selbstversuchen - auf den Grund gegangen:

Frauen vertragen weniger Alkohol als Männer
Alkohol wird in den Zellen der Leber abgebaut. Frauen verfügen über weniger ADH-Enzyme als Männer und können daher in der selben Zeit weniger Alkohol abbauen.
Außerdem enthält ihr Körper im Verhältnis mehr Fett und weniger Wasser und da Alkohol wasserlöslich ist, erreicht die selbe Menge Alkohol bei Frauen eine höhere Konzentration im Blut als bei Männern.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Männer von einer Freundin nicht unter den Tisch getrunken werden können. Vielleicht hatte sie ja ein fettreiches Schnitzel zu Mittag - was uns zur nächsten Alltagsweisheit bringt:

Fettiges Essen schützt vor einem Vollrausch
Durch fettiges Essen oder Öle gelangt Alkohol nicht so schnell in den Dünndarm, von wo er ins Blut aufgenommen wird, sondern wird schon im Magen abgebaut. Hier befindet sich nämlich ebenso das alkoholzersetzende Enzym ADH.
Überschätzt euch aber aufgrund von Pommes oder Bratwürsten nicht, der Rausch kann dadurch nur verzögert werden.

Von zu viel Bier bekommt man einen Bierbauch
"Eine halbe Bier hat den gleichen Nährwert wie zwei Semmeln", so eine wohlbekannte Redensart. Der begehrte Gerstensaft hat tatsächlich einen enorm hohen Kilokaloriengehalt von 100. Fünf bis sieben Bier enthalten also genau so viel Energie wie eine vollwertige Mahlzeit.

Alkohol tötet Gehirnzellen ab
Alkohol ist ein Nervengift und führt tatsächlich zum Absterben von Gehirnzellen. Schätzungsweise sterben pro Vollrausch 30.000 Gehirnzellen ab. Bei einer Gesamtanzahl von 100 Milliarden, lässt sich schon der eine oder andere Damenspitz verkraften. Regelmäßiger Konsum in Übermengen kann jedoch nachhaltig die Funktion einzelner Nervenzellen beeinträchtigen. Kurzfristig haben wir uns sicher schon alle mit eingeschränkter Funktionstüchtigkeit einzelner Funktionen (zB Feinmotorik) herumschlagen müssen.

Ein Stamperl Schnaps fördert die Verdauung
Nach einem ausgiebigen Essen trinkt man gerne ein Stamperl Schnaps, einen sogenannten Fettspalter. Dieser soll den Verdauungstrakt anregen und uns das Völlegefühl nehmen.
Aber hat Alkohol tatsächlich eine Auswirkung auf die Magenentleerung und ich meine nicht unbedingt auf dem umgekehrten Wege?
Tests haben ergeben, dass weder Schnaps noch sonstige alkoholische Getränke den Verdauungsvorgang beschleunigen. Dieser Mythos ist nur ein weiterer Grund, dem Alkohol zu frönen und vermutlich eine Erfindung der Gastwirtschaft.

Bier ist gesund
Diese Behauptung haben wir doch alle schon einmal gehört. Interessanter Weise ist das nicht ganz falsch, liegt aber natürlich im Auge des Betrachters. Mein ehemaliger Chemieprofessor, ein sehr versierter und trainierter Mann auf diesem Gebiet, hat uns das wie folgt erläutert:
Alkohol enthält eine schädliche Substanz (leider kann ich mich an den Namen nicht mehr erinnern), welche durch Sauerstoff abgebaut wird. Dieser Stoff ist der einzige, welcher sich in einer halben Bier schädlich auf den menschlichen Körper auswirkt. Viele Inhaltsstoffe sind für uns sogar gesund. Leider kann die erforderliche Menge an Sauerstoff von uns nicht aufgenommen werden und Teile dieses Schadstoffes bleiben in uns. Da jedoch unser Körper darauf programmiert ist, uns schadende Dinge so schnell wie möglich loszuwerden, versucht er krampfhaft, die erforderliche Menge einzuatmen. Da zu viel Sauerstoff bekanntlich high macht und natürlich, mehr Alkohol - mehr benötigter Sauerstoff, haben wir mit einem neuen Problem, der so genannten "Luftwatschn", zu kämpfen. Darüber gibt es aber noch keine mir bekannte oder von mir erstellte Studie.

So, haben wir wieder was gelernt.

Ihr/euer
krusty

Sonntag, 22. November 2009

der weibliche busen

der weibliche homo sapiens ist in der natur der einzige säuger, der auch dann einen prallen busen trägt, wenn er nicht stillt.

was genau ist also der zweck?

betrachtet man diese frage aus evolutionärer sicht, sendet die frau damit gewisse signale. eine volle brust soll dem mann zeigen, dass sie sich gut um deren nachkommen kümmern und sie gut versorgen kann. biologisch ist das aber nicht korrekt. immerhin sagt die größe nichts über die gesundheit, gebärdefreudigkeit oder mütterlichkeit der frau aus. wissenschaftler sind sich noch nicht einmal darüber einig, ob große oder kleine brüste besser für kinder zum trinken geeignet sind.

rein sexuell gesehen sollte man meinen, dass ein großer busen die lust des mannes steigert. also könnte es doch sein, dass er rein als lockmittel eingesetzt wird. stimmt aber auch nicht. eine große oberweite ist ein hinweis für eine relativ hohe menge des weiblichen hormones östrogen und einen eher niedrigen testosteronspiegel. viel testosteron steigert jedoch das verlangen der frau. es müssten also kleine brüste erregender auf männer wirken.

einige wissenschaftler sprechen sogar von einer art ablenkung, wie sie auch schmetterlinge durch verhältnismäßig große augen auf den flügeln haben. dieser blickfang soll dem weibchen einen entsprechenden vorsprung bzw. vorteil gegenüber dem männchen verschaffen. aber wirklich sinn macht das ja nun auch nicht.

ist der busen also tatsächlich überflüssig?

auch wenn weder die natur noch die wissenschaft einen vernünftigen grund für ein volles dekollete hat und dieses weder sexuell noch evolutionär eine rolle spielt, ist er vom weiblichen körper nicht wegzudenken.

kinder lieben sie, frauen auch und von uns männern brauche ich ja wohl kaum zu reden. und sind wir uns doch mal ehrlich, wer braucht beim anblick solcher prachtexemplare eine wissenschaftliche erklärung über das wieso und warum?





so, haben wir wieder was gelernt.

ihr/euer
krusty

Freitag, 23. Oktober 2009

zu viele studenten vs. zu wenige akademiker


die zeitungen und nachrichten (die im fernsehen) sind im moment voll davon: in österreich gibt es zu viele studenten. aber nicht nur einheimische, sondern auch deutsche drängen vermehrt auf studienplätze in österreich.

durch zugangshürden wollen universitäten und politiker die ständig steigende zahl von studierenden unter kontrolle bringen. grundsätzlich keine schlechte idee, immerhin schafft man dadurch ein gewisses grundniveau an unis.

SZENENWECHSEL

österreich hat eindeutig zu wenige akademiker und es sollte daher vermehrt auf eine gute ausbildung der jungen geachtet werden. diese feststellung hat vor nicht allzu langer zeit die medien gefüllt.

hm, um akademiker zu sein muss man doch studiert haben, oder?

es war noch nie so einfach, die voraussetzungen fürs studieren zu erfüllen. zusätzlich zu den angeboten wie abendmatura, berufsreife- und studienberechtigungsprüfung gibt es mittlerweile lehre mit matura und aufbaulehrgänge von zb FH's, die einem ein studium auch ohne matura ermöglichen.

weiters schicken wirtschaftskrise-gebeutelte firmen ihre mitarbeiter in bildungskarenz und auch das AMS vermittelt immer mehr "mitarbeiter" an matura- bzw. maturaänliche einrichtungen. natürlich beginnen viele absolventen solcher kurse aus interesse oder zwecks mangelnder jobchancen zu studieren. logisch.

ich vermute, dass dadurch das niveau unserer universitäten nicht unbedingt gehoben wird. wenn jeder zweite dienstnehmer akademiker ist, welche wertigkeit hat dann noch ein abgeschlossenes studium?

es läuft also alles darauf hinaus, dass in zukunft zwar das problem der fehlenden akademiker behoben wird, nicht aber das der überfüllten universitäten oder des fehlenden niveaus. logisch, würde sich ja auch widersprechen.

bleibt also zu entscheiden, welches das größere problem ist, beides lässt sich so nicht miteinander vereinbaren. die idee, pflichtschüler auch mit nichtgenügend in die nächsthöhere schulstufe aufsteigen zu lassen, garantiert doch sicher ein höheres bildungsniveau, oder?

so, gelernt haben wir dieses mal zwar nix, aber dazu haben wir ja genügend andere möglichkeiten.

ihr/euer krusty

Sonntag, 11. Oktober 2009

der mond


in der jüngeren geschichte unseres planeten gibt es wohl kaum etwas, um das sich so viele geschichten und mythen ranken, wie um unseren mond. es gibt dinge, die man sich gut vorstellen kann - bei vollmond schlafe ich schlecht - andere wiederum eher nicht - bei vollmond verwandeln sich manche menschen in werwölfe.

hier ein paar auszüge aus dem heutigen mondkalender:

was man heute nicht tun sollte:
  • haare waschen und schneiden,
  • operationen an brust, lunge, magen, leber und galle (das steht da wirklich),
  • früchte sammeln,
  • obst und gemüse einfrieren, uvm.

was man tun sollte:

  • eine diät beginnen (klar, die schwimmreifen fürs freibad brauchen wir ja nicht mehr),
  • blumen gießen und düngen,
  • einsetzen von blomben, zahnkronen und -brücken,
  • auch suppen und aufläufe gelingen heute besonders gut.

und mein absolutes highlight:
optimaler waschtag, auch hartnäckiger schmutz
lässt sich heute viel leichter entfernen !!!

ist das wirklich deren ernst??? schmutz lässt sich heute besser lösen als gestern??? funktioniert das nur mit schmutz, der sich heute gesammelt hat, weil er durch den einfluss des mondes nicht so schmutzig ist???

die liste lässt sich natürlich noch unendlich fortführen, ich bin froh über jede weitere erkenntnis, diese dinge betreffen aber nur den 11. oktober 2009.

es gibt auf jeden fall genügend menschen, die sich mit solchen dingen eine goldene nase verdienen.

also, jetzt noch mal zum mitschreiben: der mond beeinflusst durch seine verschiedenen phasen schon die erde, was sich vor allem durch ebbe und flut gut erkennen lässt. das bedeutet, dass er durch seine unterschiedliche anziehungskraft das wasser auf der erde beeinflusst. betrachtet man diese auswirkung bei einem der weltmeere, ist es gut ersichtlich. bei einem größerem see merkt man den unterschied kaum noch, bei einer badewanne vielleicht im zehntelmillimeter-bereich, bei bäumen, menschen, haaren und schmutz hmmmmmmmm ... kein kommentar.

es gibt keine einzige wissenschaftliche studie, welche eine beeinflussung des mondes auf die fauna und flora dieser erde bestätigt, jedoch tausende, die das gegenteil beweisen. sollte uns doch zu denken geben, oder?

trotz allem werde ich mir jetzt die haare waschen und den bart schneiden, will ja morgen gepflegt aussehen und gehe dann ins bett. schlafen werde ich sicher gut, egal was der mondkalender sagt.

so, haben wir wieder was gelernt.

ihr/euer
krusty

Donnerstag, 17. September 2009

freitag der 13te


ich möchte heute mit dem gerücht aufräumen, dass freitag der 13te ein unglückstag sei. durch studien und jahrelange aufzeichnung wurde ja bekanntlich herausgefunden, dass an einem freitag den 13ten mehr unfälle passieren, mehr menschen sterben und mehr unglücke geschehen als an jeder anderen datums-tages-kombination.

die mischung aus dem todestag christi (freitag) und einer unglückszahl (13) als unglück zu betrachten, stammt übrigens aus dem christentum.

grundsätzlich passieren an einem freitag den 13ten nicht mehr unfälle als an einem dienstag den 12ten oder mittwoch den 4ten. betrachtet man jedoch den gregorianischen kalender, welcher sich alle 400 jahre wiederholt, lässt sich folgendes feststellen:

die meisten 13ten (688) fallen auf einen freitag. umgekehrt gilt auch, dass freitage auf keinen anderen monatstag häufiger fallen als auf einen 13ten. im vergleich dazu kommt mittwoch der 31ste am seltensten vor, nämlich nur 398 mal in 400 jahren.

logischer weise ergeben sich dadurch, auf einen bestimmten (nicht zu kurzen) zeitraum gerechnet, an einem freitag den 13ten mehr unglücksfälle als an allen anderen solcher konstellationen.

kombiniert man diese tatsachen und addiert noch die vorliebe der menschen für abnormalitäten, ergibt sich ein echt angsteinflößendes datum. jason voorhees lässt grüßen.

ich würde euch aber trotzdem empfehlen, wenn ihr an einem freitag den 13ten einer schwarzen katze begegnet, während ihr unter einer leiter durchgeht, welche an einem zerbrochenen spiegel lehnt, und ihr schon beim würzen eures frühstückseis salz verschüttet habt, wieder nach hause zu gehen und euch krank zu melden.

so, haben wir wieder was gelernt.

ihr/euer
krusty