Donnerstag, 20. Oktober 2011

Alle Menschen sind gleich ...



Nehmen wir einmal an, auf unserem Planeten leben knapp 7 Milliarden Menschen und nehmen wir einfach einmal an, dass alle - trotz unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe und Lebensumstände - irgendwie gleich sind.

Natürlich gibt es gewisse geografische Unterschiede, die die Weltbevölkerung in sieben Kontinente teilt. Selbst in dieser Unterteilung kann man noch nicht alle über einen Kamm scheren und so gibt es eine weitere Gliederung in insgesamt 194 Staaten mit eigenen Gegebenheiten, Gesetzen und Bräuchen.

Nun wissen wir also, dass rund 7 Milliarden Menschen auf 7 Kontinente und weiters auf 194 Staaten aufgeteilt sind und trotzdem würde ich sagen, dass wir noch immer gleich sind.

Weil wir Menschen aber verschiedene Interessen, Talente und Ziele haben, können wir alleine in Österreich zwischen unzähligen Schulen, Lehrberufen, Universitäten usw. wählen. Das unterscheidet sich im Grunde nicht von den Möglichkeiten in anderen Ländern, also nehmen wir jetzt einfach mal Österreich als Beispiel heraus.

Egal ob man also Student, Arbeiter, Angestellter oder Lehrling ist, haben wir alle Bedürfnisse und Wünsche, welche wir uns um das gleiche Geld kaufen müssen bzw. können.

WARUM ALSO BEKOMMEN DIE METALLER UNTER UNS ALLEN GLEICHEN 4,2 % GEHALTSERHÖHUNG UND BEI ANDEREN WIRD SOGAR ÜBERLEGT, NOCH EIN PROZENT EINZUSPAREN?

Eigentlich unglaublich, dass das schon lange so läuft und akzeptiert wird. In der österreichischen Verfassung ist der Gleichheitsgrundsatz verankert, welcher lautet: "Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren."

So ist es für mich zwar verständlich, dass man für unterschiedliche Arbeit unterschiedlich bezahlt wird, nicht aber, dass man was die gesetzliche Lohnerhöhung betrifft, unterschiedlich behandelt wird. Für mich ist ein kg Brot um genauso viel teurer und ich bezahle für ein Bier mittlerweile genauso um 3,1 % mehr wie alle anderen auch.

Fairerweise muss man sagen, dass der der Inflation zugrundeliegende Warenkorb eigentlich ein schlechter Richtwert für Gehaltsverhandlungen ist, nicht alle kaufen sich jedes Jahr ein Auto oder geben wöchentlich 40 Euro für Tabakwaren aus, aber in Österreich ist das halt so.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich gönne es wirklich allen Metallern und wenn ich wüsste, dass es etwas bringen würde und ich so eine starke Gewerkschaft hinter mir hätte, würde ich auch nach zwei Tagen des Verhandelns streiken und auf die Barrikaden gehen. Es ist nur einfach nicht gerecht.

Daher fände ich es nur fair, wenn alle die gleiche Gehaltserhöhung – sprich Inflation – bekommen würden. Das würde uns alle doch um einiges gleicher machen.

Alle Menschen sind gleich, nur manche sind gleicher.

So, haben wir wieder was gelernt.

Ihr/euer
krusty

Nachtrag zur 1 %igen Kürzung der nächsten Gehaltserhöhung:
Diese wurde trotz 16.000 Unterschriften dagegen im Landtag beschlossen. Schade, anscheinend muss man wirklich streiken um auf annähernde Gleichberechtigung zu hoffen.

Nachtrag die Zweite:
Haha, den Arbeitsfreien Karfreitag haben sie auch gestrichen. Die einen streiken weil sie nicht bekommen was sie zusätzlich fordern, den anderen wird etwas weggenommen was sie schon immer hatten bzw. ihnen zukünftig zusteht und was machen die? Eine Unterschriftenliste! Haha!

Freitag, 21. Januar 2011

Brian Hugh Warner


Ich bekenne mich jetzt einfach mal dazu, dass ich mir schon das eine oder andere Mal "Helden von morgen" angesehen habe. Noch keine Folge durchgehend und meistens auch ohne Vorsatz. Aber wie ich gehört habe, dass Brian Hugh Warner aka Marilyn Manson einer der Coaches ist wusste ich, dass ich die Show sehen muss.

Was mich an diesem Typen einfach so fasziniert ist jetzt nicht unbedingt seine Musik, obwohl diese Teilweise schon ganz OK ist. Es ist einfach diese Mischung aus Böse und Gut, Schwarz und Weiß, Yin und Yang, Wahnsinn und Genie. Das fängt schon beim Namen an. Auf der einen Seite Marilyn von Marilyn Monroe - eine der größten Ikonen überhaupt. Auf der anderen Seite Manson von Charles Manson - dem wohl bekanntesten Serienmörder.

Ich bin davon überzeugt, dass jeder von euch die Musik von Marilyn Manson kennt und zumindest schon ein Video von ihm gesehen hat. Wenn nicht, dann seht euch Sweet Dreams von ihm auf youtube an. Nur ein Beispiel. So viel Extrovertiertheit und nennen wir es Extravaganz hat man bis Manson wohl noch nie gepaart in einer Person gesehen. Mit 50 Mio. verkauften Tonträgern kann man ihn auch definitiv als erfolgreich und berühmt bezeichnen.

Und dann seh ich heute den selben Typen, eben diesen Marilyn Manson, bei der Show "Helden von morgen", als stillen und introvertierten, ja fast verschreckten Coach von zukünftigen X-Prominenten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen von Österreich! Unglaublich! Sowas macht ihn doch echt sympathisch.

Interessant finde ich die Geschichten, die um seine Person erzählt werden. Angeblich ist er ja Paul Pfeiffer aus "Wunderbare Jahre", hat sich das letzte Rippenpaar entfernen lassen um ... naja, um sein bestes Stück besser erreichen zu können und angeblich verzehrt er zum Frühstück jeden Tag kleine Kinder. Alles frei erfunden, wobei ich die Storry mit Paul Pfeiffer schon witzig gefunden hätte.

Für mich zählt Brian Hugh Warner zu einem erlesenen Kreis von schrägen, teilweise selbstironischen, höchst intelligenten, sich selbst erfindenden und erfolgreichen Künstlern. Zu diesem gehören meiner Meinung nach auch noch ua. Sido, Falco, Helge Schneider und Hansi Hinterseer. Wobei letzterer seinen Job vermutlich sogar hasst und den ganzen Mist nur der Kohle wegen macht. Wobei, mit seiner Werbung für Vitatherm hat er zumindest bewiesen, dass er sich selbst auch auf keinen Fall ernst nimmt. Wie auch?! Lukas Plöchl aka G-Neila gehört hier nicht dazu, der ist wirklich so.

Die Gefahr bei solchen Entertainern besteht einfach darin, dass sie sich in ihrer Rolle verlieren und vergessen wer sie wirklich sind. Dies kann zu Realitätsverlust und Selbstzerstörung führen.

Bei Manson habe ich diese Angst nicht. Er ist zwar noch immer einer der schrägsten und eigenwilligsten Zeitgenossen die ich kenne, aber er ist trotz allem hochintelligent und hat eine klare und nüchterne Einstellung zu sich und seiner Umwelt, seiner Musik und vor allem zu seiner Rolle als Musiker (siehe Bowling for Columbine).

So, was will ich euch jetzt eigentlich mit diesem Post sagen? Dass ich ein Fan von "Helden von morgen" bin? Dass ich nach so langer Zeit der Posting-Abstinenz keine interessanten Themen mehr auf Lager habe? Dass ich auf schräge Typen stehe? Ganz ehrlich? Ich hab keine Ahnung, vermutlich von allem ein bisschen was. Vielleicht wollte ich mich auch einfach wieder mal zu Wort melden.

In diesem Sinne ... haben wir wieder mal was gelernt.

Ihr/euer
krusty