Freitag, 21. Januar 2011

Brian Hugh Warner


Ich bekenne mich jetzt einfach mal dazu, dass ich mir schon das eine oder andere Mal "Helden von morgen" angesehen habe. Noch keine Folge durchgehend und meistens auch ohne Vorsatz. Aber wie ich gehört habe, dass Brian Hugh Warner aka Marilyn Manson einer der Coaches ist wusste ich, dass ich die Show sehen muss.

Was mich an diesem Typen einfach so fasziniert ist jetzt nicht unbedingt seine Musik, obwohl diese Teilweise schon ganz OK ist. Es ist einfach diese Mischung aus Böse und Gut, Schwarz und Weiß, Yin und Yang, Wahnsinn und Genie. Das fängt schon beim Namen an. Auf der einen Seite Marilyn von Marilyn Monroe - eine der größten Ikonen überhaupt. Auf der anderen Seite Manson von Charles Manson - dem wohl bekanntesten Serienmörder.

Ich bin davon überzeugt, dass jeder von euch die Musik von Marilyn Manson kennt und zumindest schon ein Video von ihm gesehen hat. Wenn nicht, dann seht euch Sweet Dreams von ihm auf youtube an. Nur ein Beispiel. So viel Extrovertiertheit und nennen wir es Extravaganz hat man bis Manson wohl noch nie gepaart in einer Person gesehen. Mit 50 Mio. verkauften Tonträgern kann man ihn auch definitiv als erfolgreich und berühmt bezeichnen.

Und dann seh ich heute den selben Typen, eben diesen Marilyn Manson, bei der Show "Helden von morgen", als stillen und introvertierten, ja fast verschreckten Coach von zukünftigen X-Prominenten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen von Österreich! Unglaublich! Sowas macht ihn doch echt sympathisch.

Interessant finde ich die Geschichten, die um seine Person erzählt werden. Angeblich ist er ja Paul Pfeiffer aus "Wunderbare Jahre", hat sich das letzte Rippenpaar entfernen lassen um ... naja, um sein bestes Stück besser erreichen zu können und angeblich verzehrt er zum Frühstück jeden Tag kleine Kinder. Alles frei erfunden, wobei ich die Storry mit Paul Pfeiffer schon witzig gefunden hätte.

Für mich zählt Brian Hugh Warner zu einem erlesenen Kreis von schrägen, teilweise selbstironischen, höchst intelligenten, sich selbst erfindenden und erfolgreichen Künstlern. Zu diesem gehören meiner Meinung nach auch noch ua. Sido, Falco, Helge Schneider und Hansi Hinterseer. Wobei letzterer seinen Job vermutlich sogar hasst und den ganzen Mist nur der Kohle wegen macht. Wobei, mit seiner Werbung für Vitatherm hat er zumindest bewiesen, dass er sich selbst auch auf keinen Fall ernst nimmt. Wie auch?! Lukas Plöchl aka G-Neila gehört hier nicht dazu, der ist wirklich so.

Die Gefahr bei solchen Entertainern besteht einfach darin, dass sie sich in ihrer Rolle verlieren und vergessen wer sie wirklich sind. Dies kann zu Realitätsverlust und Selbstzerstörung führen.

Bei Manson habe ich diese Angst nicht. Er ist zwar noch immer einer der schrägsten und eigenwilligsten Zeitgenossen die ich kenne, aber er ist trotz allem hochintelligent und hat eine klare und nüchterne Einstellung zu sich und seiner Umwelt, seiner Musik und vor allem zu seiner Rolle als Musiker (siehe Bowling for Columbine).

So, was will ich euch jetzt eigentlich mit diesem Post sagen? Dass ich ein Fan von "Helden von morgen" bin? Dass ich nach so langer Zeit der Posting-Abstinenz keine interessanten Themen mehr auf Lager habe? Dass ich auf schräge Typen stehe? Ganz ehrlich? Ich hab keine Ahnung, vermutlich von allem ein bisschen was. Vielleicht wollte ich mich auch einfach wieder mal zu Wort melden.

In diesem Sinne ... haben wir wieder mal was gelernt.

Ihr/euer
krusty

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