Donnerstag, 9. Juli 2009

papst benedikt fordert neue weltwirtschaftsordnung



papst benedikt XVI. veröffentlichte am vorabend des G8 gipfels eine enzykla, genannt "caritas in veritate" (liebe in wahrheit). in dieser fordert er die einrichtung einer "echten politischen weltautorität".

seiner vorstellung nach sollte sich so eine autorität DEM RECHT unterordnen, sich auf konsequente weise an die prinzipien der subsidarität und solidarität halten, auf die verwirklichung einer echten ganzheitlichen menschlichen entwicklung einsetzen, die sich von den werten der liebe in der wahrheit inspirieren lässt. darüber hinaus muss diese autorität von allen anerkannt sein, über wirksame macht verfügen, um für jeden sicherheit, wahrung der gerechtigkeit und achtung der rechte zu gewährleisten.

wie das ganze im konkreten umgesetzt werden soll, verrät er uns aber nicht. ich stelle jetzt einfach mal vermutungen an, wie er sich das vorstellt:

unter DEM RECHT versteht er wahrscheinlich eine zusammenfassung aller gesetze, wobei natürlich nur jene paragraphen herausgepickt und veröffentlicht werden, die einem als angenehm erscheinen. die verwirklichung einer echten ganzheitlichen menschlichen entwicklung ist dann wahrscheinlich das leben nach grundsätzen, die vor langer zeit als richtig empfunden wurden und aus reiner bequemheit nicht der entwicklung der menschheit angepasst wurden.

sich von werten der liebe und wahrheit inspirieren zu lassen, lässt sich ja noch relativ einfach deuten, wobei dem auslegungsspielraum hier keine grenzen gesetzt sind.

mich persönlich interessiert aber besonders, was man unter einer "echten politischen weltautorität" versteht. sobald man von einer welt-irgendwas spricht bedeutet das ja, dass alle länder, völker, religionen und gesellschaftsgruppen miteinbezogen werden sollten. hm, stell ich mir nicht einfach vor, diese unter einen hut zu bringen.

schwierig wird es dann aber erst bei der erstellung von DEM RECHT. das übernehmen eines bestehenden rechts würde ja zu einem welt-dingsbums nicht ganz passen, das heißt, es müsste ein neues "erfunden" werden. hm, viel spaß. vor allem weil interessenskonflikte in jedem der 193 staaten der welt anders beigelegt werden, andere gruppierungen nicht mitgezählt.

versteht mich nicht falsch, ich will hier auf keinen fall blasphemisch auftreten. tatsächlich bin ich nämlich ein sehr gläubiger mensch. ich glaube nur einfach, dass man sehr vorsichtig sein sollte, mit aussagen, auch wenn sie schriftlich getätigt werden, die man in der öffentlichkeit macht.

da ist es viel besser dinge zu beschließen, die erst lange nach seiner eigenen amtszeit eintreten sollen. falls man diesen zeitpunkt tatsächlich erleben sollte und das gewünschte ziel nicht erreicht wurde, kann man sich immer noch auf seine nachfolger ausreden (siehe G8).

so, haben wir wieder was gelernt.

ihr/euer
krusty

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